CO2-Preis: Vergleich

30€

Preis für eine Tonne CO₂ in Deutschland für den Non-ETS Bereich seit Januar 2022.

87,37€

Preis für eine Tonne CO₂ im EU-weiten Emissionshandel am 8.9.2023

237€

Das Umweltbundesamt (⁠UBA⁠) empfiehlt auf Grundlage der Methodenkonvention für im Jahr 2022 emittierte Treibhausgase einen Kostensatz von 237 Euro pro Tonne Kohlendioxid (t CO2) zu verwenden (1% Zeitpräferenzrate).

809€

Bei einer Gleichgewichtung klimawandelverursachter Wohlfahrtseinbußen heutiger und zukünftiger Generationen (0% Zeitpräferenzrate) ergibt sich ein Kostensatz von 809 Euro pro Tonne Kohlendioxid.

Datenhinweise und Methoden

Der CO₂-Preis zielt darauf ab, die durch den Ausstoß von Treibhausgasen verursachten Schäden – zumindest teilweise – einzupreisen und so wirtschaftliche Anreize zu schaffen, Treibhausgase zu reduzieren. Er wird als Preis pro Tonne ausgestoßenem CO₂ festgesetzt. Dieses System berücksichtigt die Folgekosten, die mit dem Verbrauch fossiler Brennstoffe einhergehen, und führt durch eine Anpassung der Relativpreise. Das heißt, eine relative Verteuerung der Güter, die mit höheren Kosten für die Umwelt einhergehen, dazu, dass der Verbrauch fossiler Brennstoffe langfristig zugunsten von umweltfreundlicheren Technologien reduziert wird. Diese Anreizstruktur beeinflusst sowohl Produzenten als auch Konsumenten, da sich die Kostenentscheidungen der Unternehmen in den Verbraucherpreisen widerspiegeln.

Auf europäischer Ebene gibt es das European Union Emissions Trading System (EU ETS), ein Handelssystem für CO₂-Zertifikate. Dieses System umfasst zahlreiche Anlagen in über 30 europäischen Ländern, darunter Kraftwerke und Industrieanlagen wie Kohlekraftwerke und Zementfabriken. Seit 2012 erstreckt es sich auch auf den Flugverkehr. Unternehmen müssen für jede Tonne ausgestoßenes CO₂ ein entsprechendes Zertifikat vorweisen. Ein Teil dieser Zertifikate wird von der Europäischen Kommission kostenlos ausgegeben, wobei die kostenlose Zuteilung nach und nach reduziert werden soll. Der Großteil der Zertifikate wird über Auktionen vergeben, und nicht genutzte Zertifikate können von Unternehmen weiterverkauft werden.

Die Bepreisung von CO₂-Emissionen im Wärme- und Verkehrsbereich ist in Deutschland eine wesentliche Maßnahme des Klimaschutzes. Diese Sektoren waren bisher nicht im europäischen Emissionshandelssystem erfasst, sie machen ein Drittel der deutschen Emissionen aus. Ab 2027 werden diese Bereiche in einem eigenständigen Emissionshandelssystem auf EU-Ebene integriert.

Das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) legt für diese Sektoren einen CO₂-Preis fest. Im Januar 2021 begann dieser bei 25 Euro pro Tonne CO₂ und stieg 2022 auf 30 Euro pro Tonne. Die geplante Erhöhung für den 1. Januar 2023 wurde verschoben, mit dem Grund, angesichts gestiegener Energiepreise keine zusätzliche Belastung für Haushalte und Wirtschaft zu schaffen.

Laut Medienberichten soll der CO₂-Preis zum 1. Januar 2024 auf 40 Euro pro Tonne angehoben werden. Die weiteren Schritte sind ebenfalls bereits festgelegt: Im Jahr 2025 wird die CO₂-Abgabe 50 Euro pro Tonne betragen, gefolgt von 65 Euro im darauf folgenden Jahr. Nach Einschätzung des Umweltbundesamtes reicht die aktuelle und prognostizierte CO₂-Bepreisung nicht aus, dass Deutschland seine Klimaziele 2030 und darauffolgend erreicht.

Wenn Deutschland ab 2027 dem europäischen Emissionshandel beitritt, wird der Preis nicht mehr gedeckelt, sondern von den Marktkräften bestimmt.

Fragen und Antworten